Schima

Über mich:

Mein Name ist Juliia Kalnitska, ich schreibe unter dem Pseudonym Schima. Ich bin am 15. April 1993 in Donetzk (Ukraine) geboren. Ich habe als Buchhalterin gearbeitet. Ich bin am 24. April 2022 nach Deutschland gekommen und wohne jetzt in der Stadt Sassnitz. Meine Muttersprachen sind Russisch und Ukrainisch. Ich wünsche mir, in Deutschland bleiben zu können und als Ärztin zu arbeiten. Allen anderen Menschen wünsche ich Gesundheit und Geduld.

Briefwechsel:

Schima – Antje Hartung
Schima – Berit Kunschke

Originaltexte

In einem Dorf lebte ein einsamer alter Mann, der seine Tochter selbst großzog, da seine Frau schon vor langer Zeit gestorben war. Mit der Zeit beschloss der alte Mann, zu heiraten. Die neue Frau erwies sich gegenüber ihrer Stieftochter als sehr streng und schimpfte und machte ihr ständig Vorwürfe. Sie ließ ihre eigene Tochter lange schlafen, machte im Haus nichts und gab ihren Launen auf jede erdenkliche Weise nach.

Eines Tages beschloss die Stiefmutter, ihre unliebsame Stieftochter loszuwerden, und schmiedete einen Plan. Sie fing an, ihrem Mann zu sagen, dass das Mädchen ihr überhaupt nicht gehorchte, dass sie nicht alle miteinander auskommen könnten, und bat ihn, die Tochter in den dichten Wald zu bringen. Der alte Mann weigerte sich lange, stritt mit der Frau, stimmte aber am Ende zu.

Und zu dieser Zeit war ein strenger Winter. Aber es half nichts, der alte Mann spannte das Pferd an, setzte seine geliebte Tochter in einen Schlitten und brachte sie in den Wald. Er ließ das Mädchen unter einer Kiefer zurück und fuhr wieder nach Hause. Die Seele des Vaters weinte, aber er kehrte nicht um zu seiner Tochter.

Das Mädchen saß nun wie erstarrt im Schnee. Plötzlich hörte sie in der Nähe etwas knistern. Das war Morozko, der selbst hierher gekommen war. Morozko sah das Mädchen und hauchte ihr einen Eiswind zu, als er fragte: „Ist dir warm, Mädchen, ist dir warm, Rote?“ Und obwohl das Mädchen völlig durchgefroren war, riss sie sich zusammen und antwortete: „Es ist warm, warm, Vater.“ Also blies Morozko dreimal auf seine Stieftochter, aber sie ertrug alles und antwortete, dass ihr überhaupt nicht kalt sei. Morozko hatte Mitleid mit dem Mädchen und nahm sie mit auf sein Schloss. Sie half ihm bei der Hausarbeit und er gab ihr Geschenke für ihre Hilfe.

Zu Hause aber freute sich die Stiefmutter über den Tod ihrer Stieftochter und schickte den alten Mann, um ihre Knochen aus dem Wald zu holen. Der alte Mann ging in den Wald und stellte freudig fest, dass seine Tochter gesund und munter war. Das Mädchen saß da in einem Zobelpelzmantel, den Morozko ihr geschenkt hatte, außerdem hatte sie eine Truhe mit Schmuck dabei.

Der alte Mann brachte das Mädchen nach Hause und die Stiefmutter und ihre Tochter schnappten nach Luft. Am nächsten Morgen schickte die gierige Stiefmutter ihre eigene Tochter mit dem alten Mann an denselben Ort, damit Morozko ihr Geschenke machen konnte. Aber die Tochter der Stiefmutter erwies sich als nicht so geduldig, sie war unhöflich gegenüber dem alten Mann und erhielt keine Geschenke. Sie erstarrte in einer Schneewehe.

Was das Märchen lehrt: Dieses Märchen lehrt Demut, Unterwerfung, Geduld, gegenseitige Hilfe und Mitgefühl. Es waren diese Eigenschaften, die dazu beitrugen, dass die Stieftochter Geschenke erhielt. Das Märchen erzählt auch vom Verrat eines Vaters an seinem eigenen Kind, um einer Frau zu gefallen.

Schima

„Taranka“
In meiner Heimat liebt man getrockneten Fisch sehr. Er wird „Taranka“ genannt.
Um „Taranka“ zuzubereiten, wird frischer Fisch von seinen Eingeweiden befreit, gesalzen und zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahrt. Anschließend werden die Fische mehrere Stunden in sauberem Wasser gewässert. Dann werden die Fische am Kopf auf ein Seil gefädelt, um zu trocknen. Das ist sehr lecker.

Okroshka
Dieses Gericht wird im Sommer gegessen.
Zutaten:
Wurst
Kartoffeln
frische Gurken
Eier
Dill, Petersilie, Schnittlauch
Mayonnaise.

Alles kleinschneiden, vermischen und in den Kühlschrank stellen. Auf Teller verteilen und mit Kefir, Molke oder Kwas aufgießen.

Lassen Sie es sich schmecken!
Schima

Fremdland
immer Neues:
ein neues Leben
Kita, Schule, Ausbildung, Arbeit
Glück

Schima

Glück
Gute Menschen
lieben die Natur.
Ort für die Seele –
Deutschland.

Schima

Neues
viele Möglichkeiten
eine neue Arbeit
Glück für die Familie
Träume.

Schima

Kinder
viel Verantwortung
sehr große Liebe
wichtiger Platz im Herzen.
Tochter

Schima

Ich sehe mich als diese Brücke, die zwei Welten verbindet. Zwei Welten: In meinem Fall sind das zwei Länder, Russland und die Ukraine. Bis 2014 nannten diese zwei Länder, diese zwei Völker sich gegenseitig Brüder. Wir sind uns sehr ähnlich. Ein Volk, eine Sprache, eine Kultur, ein Glaube.

Aber plötzlich hatte jemand Lust, das Blut seines Bruders zu vergießen. Es ist schrecklich! Mein Herz zerbricht in Stücke. Menschen stehen sich wie Kampfhunde gegenüber. Der Großteil meines Landes hasst nun die Russen und wünscht ihnen den Tod.

Ich kann Menschen nicht hassen. Besonders diejenigen nicht, die mir im Geiste nahe stehen. Wir denken und sprechen gleich. Ich fühle mich zwischen zwei Fronten.

Diese Brücke ist sehr alt, wie die Freundschaft zwischen den Völkern. Immer wieder wird sie gebeutelt von Umwelteinflüssen und der Zeit. Aber sie steht immer noch!

Genau so lebt auch der Glaube in meinem Herzen weiter, dass wir auf jeden Fall Frieden schließen und gemeinsam neue Brücken bauen werden.

Ich glaube fest daran, dass es Frieden auf der Welt geben wird.

Schima