Maria

Als ich deinen Text gelesen habe, hat es sich angefüllt als stünde ich neben dir vor deinem Haus. Ich habe die Pflanze gesehen, es war ein sonniges Wetter und du stands mit dem Gesicht zu dem Haus gewandt. Du musstest nichts sagen, ich hatte gesehen, dass du nicht fort wolltest.

Es war schön zu lesen an wie viele Sachen du dich erinnern konntest und dabei ist mir aufgefallen an wie wenige Sachen aus meiner „Heimat“ ich mich erinnern kann. 

Mir ist auch unwohl dabei, das als meine Heimat zu bezeichnen, weil ich es verdrängt hatte und Abstand davon genommen habe. Schon als kleines Kind. Vielleicht hatte ich damals nicht verstanden was passieren wird und wie viele Sachen sich ändern werden. Aber jetzt denke ich, dass ich schon als Kind wusste, dass ich nicht wieder kommen werde. So war es leichter mir die Dinge erst gar nicht zu merken, denn dann werde ich sie nicht vermissen. Ich wusste, dass die Konfrontation mit meinen verbliebenen Erinnerungen schmerzhaft wird, denn die Straße in der ich als Kind gespielt habe ist jetzt leer. Dort spielen keine Kinder mehr, sie haben Angst und dürfen nicht raus, weil die Straße nicht mehr sicher ist. Denn in der Straße stehen jetzt Panzer und Soldaten. 

Das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, ist nicht mehr dasselbe, es liegt jetzt in Trümmern. Das Wohnzimmer dem ich laufen gelernt haben, ist zerbrochen und von Trümmern bedeckt. Das Kinderzimmer, in dem ich mich mit meinen Geschwistern um die Puppen gestritten habe, steht auch nicht mehr und in dem schönen Sommergarten wachsen keine Pflanzen mehr.

Also ja, es wäre schön sich an mehr schöne Dinge aus meiner Kindheit zu erinnern, aber die Zerstörung in der Gegenwart ist zu schmerzhaft, also lasse ich’s lieber ganz sein.
_{Antwort auf: Mohammad Hossein Bamneshin}

ich wache auf.
zu dritt in einem Bett ist eng. 
soll ich jetzt wirklich aufstehen? 
hab doch nur zwei Stunden geschlafen. 
ich schaue in den Spiegel 
überall Glitzer im Gesicht
wie soll ich die nur so schnell wegkriegen 
muss doch schon gleich los.
okay wie spät ist es?
9:25 ich muss jetzt los
oh man hab so einen Hänger. 
ich brauche schnell nen Kaffe und ne Kippe. 
draußen ist es frisch 
aber das tut gut. 
hab jetzt den Kaffe und neh Kippe, der Tag wird gut!

Hast du überhaupt gehört was ich gesagt habe? 
Siehst du mich überhaupt? 
Nimmst du mich und mein tun wahr? 
Hörst du mich überhaupt? 
Oder bin ich nur Luft für dich?
Soll ich’s lassen?
Oder wirst du mich hören, sehen und mein tun wahrnehmen wenn ich weiter mache?
Lohnt es sich auf dich zu warten?